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© Theresa Clayton 2015

 

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HERBST MIT PFLAUMEN, FLIEGENDRECK UND SPINNWEBEN

 

 

Eigentlich wollte ich dieses Jahr ja so richtig schöne Pflaumen-Holunder-Marmelade kochen.

Hefezopf mit Pflaumen-Holunder-Marmelade im Winter…ein Ge-dicht!

 

Leider hingen nur 23 Pflaumen am Baum.

Ein Stürmchen hat uns 21 davon vom Baum gefegt.

Die Wespen haben sich darüber hergemacht. Sie sind dann ein bisschen angesäuselt gewesen, und wir haben Wegweiser zu ihrem Nest aufgestellt, damit sie wieder heimfinden.

Die restlichen beiden Pflaumen waren verschimmelt.

Den Holunder haben die Vögel gefressen.

Somit war das Thema vom Tisch.

Kann ich also meinen Gelierzucker für nächstes Jahr aufheben und putz statt der Marmeladekocherei endlich den ewigen Fliegenreck von den Fenstern.

Ich begreife nicht, warum Fliegen immer nur hineinfinden in’s Haus.

Wieso finden sie nicht wieder hinaus und bockeln sich ihren Verstand an der einzigen geschlossenen Fensterscheibe kaputt.

Versteht man sowas?

 

Herbst ist einfach schön.

Nicht nur wegen des Fliegendrecks, der von den Fenstern wegkommt.

Ich finde es überhaupt schön, dass wir so viele Jahreszeiten haben hier in unseren Gefielden.

Stellen Sie sich mal vor, wir hätten bloß immer Sommer.

Oder Winter.

Oder gar keine Jahreszeiten – ich meine, so etwas, in der das ganze Jahr über alles so durchwachsen ist.

Mir tät das nicht gefallen. Ich finde es schön, wenn alles nacheinander kommt, immer schön der Reihe nach, jeder kommt mal dran.

Manche Jahreszeiten muss man ein bisschen anschubsen, damit sie sich wieder aus dem Staub machen.

Manchmal sind sie auch nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben.

Aber insgesamt gesehen ist das doch eine tolle Einrichtung.

 

Jetzt im Herbst freu‘ ich mich über sonnige Tage und darüber, dass es draußen manchmal so feucht und morgenneblig ist.

Wenn man sich morgens aus dem kuscheligen Bett gemüht und einen Blick aus dem Fenster geworfen hat, dann kann man - durch die Feuchtigkeit erst so richtig sichtbar – die Kunstwerke bewundern, die von Spinnen geschaffen wurden.

Normalerweise finde ich Spinnen ja eher….! Und ihre Gründe für die Herstellung dieser Kunstwerke sind wohl auch nicht so nett für allerlei Fliegendes. Aber so geht’s halt im Tierreich, darüber muss man sich nicht aufregen.

 

Ja, und der Nebel, der sich jetzt öfter breit macht, packt alles ein bisschen in Watte. Und der Lärm, der im Sommer immer so um einen herum ist und manchmal ziemlich nervt, ist gar nicht mehr so stark zu hören.

Die Leute, die einen Garten haben, ziehen sich wärmer an und harken das bunte Laub zusammen, das nun von den Bäumen fällt.

Bei uns ist ja Liebling dafür zuständig. Manchmal wünscht er das Laub dahin, wo der Pfeffer wächst, weil es Woche um Woche wieder auf’s Neue herumliegt. Aber es nützt nichts, und so harkt er halt, bis seine Backen so rot sind wie die reifen Äpfel, die noch am Baum hängen.

Nun kommen auch die Vögel wieder in die Gärten und bestellen schon mal ihr Winterfutter bei ihm.

Er ist so gut zu den Tieren.

Im letzten Winter haben sie ans Fenster geklopft, wenn er nicht rechtzeitig Futter gestreut hat.

Ich befürchte, dass sie irgendwann bei uns mit am Esstisch sitzen und sich so dick und rund fressen, dass sie am Ende gar nicht mehr fliegen können.

 

So langsam beginnt auch schon die Vorfreude auf lange Winterabende.

Mit Kerzen im Haus, Schnee in den Gärten, auf den Hausdächern und Bäumen, und was der Winter sonst noch so alles an schönen Sachen mit sich bringt.