T
H
E
R
E
S
A

C
L
A
Y
T
O
N
© Theresa Clayton 2015

 

Impressum

Datenschutz

 

 

 

 

 

Kaffee - frisch aufgebrüht, heiß und in Ruhe getrunken – ein Genuß.

Meine Kaffeebohnen kommen aus Brasilien.  Steht so auf der Verpackung.

Seit einiger Zeit wird Kaffee aus Togo angepriesen.

Aus TO-GO?

Togo hat mal Kaffee exportiert. Das war noch unter den deutschen Kolonialherren, habe ich gelesen. Nachdem das Land die Selbständigkeit erlangt hatte, war Feierabend mit dem Kaffee-Export.

Jetzt baut man dort Yams, Maniok, Mais und Hirse an. Und Erdnüsse. Für Liebling.

 

Liebling klärt mich auf:

Der Kaffee kommt nicht aus Togo. Der hat mit Togo so wenig zu tun wie ein angeschickertes Eichhörnchen aus dem Stadtgarten mit Fliegenpilze in Uba-Druba.

Auf den Schildern steht „Coffee to go“. Dabei handelt es sich um Kaffee zum Mitnehmen!“

Ach so? Und warum steht dann da nicht „Kaffee zum Mitnehmen“? Deutsch versteht hier wohl keiner mehr?“, halte ich dagegen.

 

Die Bezeichnung wurde aus dem amerikanischen übernommen, und beim „Coffee to go“ spart man sich die Arbeit des Selberkochens und des Geschirrabwaschens.

Dort, wo es „Coffee to go“ gibt, bekommt man einen fertigen Kaffee im Pappbecher, und damit trollt man sich. Trinken tut man ihn dann irgendwo anders!“ geht die Belehrung weiter.

 

Kaffee im Pappbecher?
Mit Schnabeltassen-Deckel oben drauf?

Hat Kaffee nicht immer zu den Genußmitteln gezählt?

Aus einem Pappbecher mit Schnabeltassendeckel - den soll man genießen können? Beim Rumlaufen womöglich?

 

Erst macht sich Espresso breit, dann Schicki-micki-latte-macchiato mit Schaumschlägerei (schlimmer als die Haut auf heißer Milch!) oben drauf, dann kommt Kaffee in Mode mit chemischem Vanille- oder Karamell- oder Sonstwasaroma iiigitt, und  jetzt soll  „Coffee to go“ im Pappbecher mit Schnabeltassendeckel, den man in der Weltgeschichte herumtransportieren kann, der letzte Schrei sein?

 

Was macht man eigentlich mit dem Becher, wenn er leer ist und man nichts dabei hat, wo man ihn rein tun kann, bis man an einem Mülleimer vorbeikommt?

Läßt man den dann dort fliegen, wo schon andere Verpackungen von sonstigen, die Welt überwemmende „to go“ herumliegen?

 

Essen und Trinken mehr und mehr nebenbei, nicht mehr gemeinsam am Tisch sitzend, ritualisierend, kommunizierend, genießend?

„Genuss“ aus vermeidbarem Müll wie Styroporbehältern, Pappkartons, Plastik- oder Pappbechern?

Vielleicht steht „to go“ ja einfach nur für „zum Davonlaufen“?