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© Theresa Clayton 2015

 

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EINKAUFSSTRESS

 

Früher hatten mal alle Geschäfte einheitliche Öffnungszeiten.

Jeder hat sich darauf eingestellt, niemand kam deswegen zu kurz, hatte plötzlich nichts zu essen oder keine Klamotten zum Anziehen.

Wenn man bis samstags um eins seine Plünnen nicht zusammen hatte, mußte man eben bis zur nächsten Woche warten.

Organisation war gefragt und nicht, samstags bis in die Puppen im Bett herumzuliegen und irgendwann gegen Abendbrotzeit noch im Supermarkt oder sonstwo einzukaufen.

 

Heutzutage macht jeder Laden auf und zu, wann er will.

Meine Kacheln unter dem Küchenfenster haben als Dekoration Zettel mit den diversen Öffnungszeiten der Geschäfte, in denen ich für gewöhnlich meine Einkäufe tätige.
Hängt alles voll inzwischen und mir im Weg, wenn ich die Kacheln abwischen will.

 

 

Die Zeiten vom Supermarkt sind nicht dabei.

Die braucht keiner.

Supermärkte haben vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen geöffnet.

Wozu?

Gönnen die sich gegenseitig nicht die „Butter auf‘s Brot“?

Die Leute kaufen doch trotzdem nicht mehr ein als sie brauchen?

Oder doch?

Auf wessen Kosten gehen eigentlich die längeren Öffnungszeiten?

Längere Öffnungszeiten bedingen höhere Kosten.

Für Energie zum Beispiel. Die Supermärkte haben ja alle keine Fenster. Also müssen sie die ganze Zeit das Licht brennen lassen.

Und wie ist das mit den Personalkosten?

Bei längeren Öffnungszeiten braucht man doch mehr Personal?

Oder eher nicht?

Personalkosten werden ja überall als erstes unter die Lupe genommen, wenn der Gewinn nicht stimmt. Allerdings eher die vom rangniederen Personal, nicht die von „denen da oben“!

Stehe ich eigentlich deshalb häufiger am verwaisten Käsestand herum?

Und erfahre eher zufällig, weil ich schon mal ziemlich meckern kann, auch im Supermarkt, dort besonders, dass ich mich, bitte schön, an der Fleischtheke bemerkbar machen muß, wenn ich einen Käse für mein Abendessen brauche, und es ist mal wieder keiner da, der ihn mir verkauft?

Was machen Kunden, die das mit der Fleischtheke nicht wissen? Stehen die sich einen Wolf, bis mal jemand vorbeikommt?

 

Ich finde Supermarkteinkäufe stressig.

Kein Vergleich mit den von mir bevorzugten kleinen Geschäften, die es vereinzelt noch gibt.

Schaffe ich es nämlich endlich,

das Gequatsche und Gedudel aus den überall verteilten Lautsprechern zu überleben, die mich mit Kochrezepten - wer merkt sich die denn - und den neuesten Fußballergebnissen – wen interessieren die denn – und „Musik“, die ich mir nie im Leben freiwillig anhören würde

mich an handyquatschenden Personen, die überall im Weg rumstehen, vorbei zu manövrieren,

dann mit meinen 5 Artikeln - wieso gibt es bei uns keine Kassen für max. 5 Artikel? - an einer der Schlangen anzudocken, die sich an den Kassen einquetschen zwischen Paletten voller Süßigkeiten - und gleich nach den Sommerferien wieder mit Weihnachtskrams, was mich jetzt schon aufregt, weshalb ich ab dann sowieso einen großen Bogen um solche Geschäfte mache –

ja, wenn ich das alles hinter mir habe, stelle ich fest, dass der Salat in meinem Einkaufswagen inzwischen die Ohren hängen lässt und die Eiscreme und das andere gefrorene Zeugs schon tropft, weil ich zu allem Elend regelmäßig vergesse, auch noch eine Kühltasche mitzuschleppen!........

.........dann krabbelt mir der nervöse Kollaps ins Gerippe.
 

Glossen schreiben macht mehr Spaß!

Ausser, wenn ich, wie in dieser Glosse, unübersichtliche Bandwurmsätze zu schreiben habe über Sachen, die dringend aus meinem inneren System heraus müssen.