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© Theresa Clayton 2015

 

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CORONA-MEHL-TOILETTENPAPIER PANDEMIE (März 2020)


Ich schiebe fröhlich meinen Einkaufswagen auf dem Weg zum Supermarkt meiner Präferenz vor mir her, dicht gefolgt von Liebling, da informiert mich meine Nachbarin, die ihren Einkauf abgeschlossen und ihren Wagen gerade wieder zurück bringt zur Parkbox, daß es im Geschäft kein Mehl mehr gäbe.
„?????????“
„Ja,“ sagt sie, „kein Gramm Mehl mehr im Geschäft. Hier nicht und anderswo auch nicht! Jetzt muß ich mir fertiges Brot beim Bäcker kaufen!“

Meine Nachbarin bäckt ihr Brot selber, eins, das fix geht, bei dem man nicht stundenlang gehen lassen und wieder durchkneten und gehen lassen und wieder durchkneten muß. Alle Zutaten zusammenmischen, ab in den Backofen und fertig.
Das Rezept habe ich ihr abgeschwatzt, seither backe ich mein Brot auch selber.
Meistens.
Und jetzt soll es auf einmal kein Mehl mehr geben?
Liebling und ich haben uns angesehen und überlegt, ob die Nachbarin vielleicht eine Brille benötigt. Gibt’s nicht gibt’s nicht im Zeitalter der Globalisierung. Und kein Mehl gibt’s sowieso nicht.
Schnurstracks sind wir hin zu dem Regal, in welchem sich normalerweise alle möglichen Sorten Mehl befinden.
Null! Nix! Nada!
Dann haben wir alle anderen Regale an den Stirnseiten abgesucht, weil
Supermarkt-Manager in den oberen Etagen (die mit den Teppichböden und Ledergarnituren, die nie selber einkaufen gehen) haben mitunter merkwürdige Ideen, sich neue Stellplätze für die Waren auszudenken, um auf diese Art die Kundschaft durch die Geschäfte zu scheuchen - nirgends ein Krümel Mehl.
Der Zustand hat sich auch nach einer Woche noch nicht geändert. Kein Mehl gibt’s tatsächlich doch.

Verstehen SIE das? Ich versteh‘ das nicht.
Was machen die Leute mit so viel Mehl?
Backen die auf einmal auch alle Brot? Oder Kuchen? Oder beides?
So viel Leute und alle gleichzeitig?
Oder machen die daraus eine Mehlpampe?
Ich kann mich erinnern, daß wir Kinder in den 50er Jahren aus Mehl und Wasser eine Gemisch angerührt haben, um aus dieser Pampe und Papier Pappmaschee herzustellen und komische Sachen zu basteln. Oder reißen die ihre alten Tapeten runter und machen aus Mehl und Wasser Tapetenkleister, um die neuen Tapeten damit an die Wand zu kleben?
Erlebt diese Motscherei gerade eine Renaissance?
Liefert das auch gleich eine Erklärung, warum es deutschlandweit kein Toilettenpapier mehr zu kaufen gibt?
Wir haben bei Lieblings Familie nachgefragt. Die ist in England in einer Großstadt ansässig. Dort gibt es auch kein Toilettenpapier mehr. Alle Regale leer.

Wir schlagen uns gerade alle mit Corona-Virus-Pandemie herum. Das ist schon nicht lustig, wenn ich das mal so salopp sagen darf. Aber offensichtlich hat die Obrigkeit es versäumt, uns darüber zu informieren, daß uns - begleitend hierzu - auch eine Mehl- und Toilettenpapier-Pandemie heimsucht.
Interessieren würde mich dann auch, ob man dagegen schon einen Impfstoff entwickelt hat.
Weil: mit Corona und ohne Mehl und Toilettenpapier ist das Leben ganz schön schwierig. Man wird ganz wirr im Kopf.