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© Theresa Clayton 2015

 

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GENDERN: moderne Stolpersteine in Schrift und Sprache

So um Mitternacht – gemütlich auf dem Küchensofa sitzend - konferieren Liebling und ich bei einem leckeren Glas Wein hin und wieder über dies und das.
Bei solch einer Gelegenheit enthülle ich ihm, daß es mir zunehmend schwerfällt, mich auf Texte der Printmedien sowie auf das gesprochene Wort in Radio, TV und sonst wo zu konzentrieren.
Ich verliere beim Lesen und Zuhören den Faden, weil mein Gehirn an bestimmten Formulierungen mit ihren neuen Auswüchsen hängen bleibt.
Liebling tröstet mich. Er ist Engländer, er versteht, wenn man Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hat.

Unsere diversen Deutschlehrer hatten uns seinerzeit allerhand gelehrt; auch wo z. B. Doppelpunkte, Sternchen und andere Satzzeichen zu setzen sind.
Sie lehrten uns auch u.a., Texte flüssig zu lesen und diese zu verstehen. (Sie sehen schon, wo’s hingeht)
Das ging alles ganz gut. Bis uns einst „neue Rechtschreibregeln“ übergestülpt wurden.
Da begann es bei mir zu hakeln.

Rückwirkend betrachtet war die damalige Aktion wohl eher harmlos - wenn man bedenkt, wie neuerdings Texte abgefaßt werden und sich darin merkwürdige Denk- und Sprechmuster flächendeckend breitmachen.

Wie soll ein vernunftbegabter Mensch verstehen, mit welcher Verve und Ignoranz dem generischen Maskulinum plötzlich der Tod erklärt wird?
Störte sich auch nur eine Frau über Generationen hinweg daran, daß diese Form alle (!) Geschlechter in sich vereint?
War deswegen irgendjemand weibliches beleidigt und fühlte sich nicht ausreichend bemerkt?

Gendern: das neue must-have?
Die als Druckmittel mißbrauchte Form für die gesprochene und geschriebene deutsche Sprache?
Um diejenigen zu beglücken, die sich ohne Gendersprache diskriminiert und nicht anerkannt fühlen bzw. befürchten, nicht die Aufmerksamkeit zu bekommen, nach der es sie gelüstet?

Deshalb also bläht man jetzt Texte auf und schreibt und spricht explizit und ellenlang über „Besucher und Besucherinnen“, „Lehrer und Lehrerinnen“, „Patienten und Patientinnen“ etc.?
Oder gar Patient*innen oder Patient:innen?
Übrigens wird seit jeher in der Höflichkeitsform zuerst die Dame genannt, was den sich benachteiligt fühlenden Frauen doch eigentlich entgegenkommen müßte, und was bei „Besucher und Besucherinnen“ praktizierbar wäre. Bei Doppelpunkt und Sternchen müßte man sich schon einen abbrechen, um das hinzubekommen.

Wie erklärt sich bei all diesen Gender- und Gleichberechtigungauswüchsen eigentlich die Schizophrenie, wenn Frauen es hinnehmen, daß sich ein biologischer MANN als FRAU verkleidet und solcherart in den Bundestag eingeschleust wird, damit die „Frauenquote stimmt und er durch solch ein Verhalten einer biologischen Frau den Platz streitig macht?
Oder wenn Frauen an der Planung zumindest beteiligt, wenn nicht womöglich sogar ursächlich dafür verantwortlich sind, daß bald jeder Mensch (ganz perfide: auch Minderjährige) durch einfache Erklärung selbst festlegen kann, ob er m/w oder d ist. Völlig egal, wie er/sie/es unter der jeweiligen Unterwäsche aussieht?

Oder warum gibt Frau diese weibliche Einzigartigkeit durch sprachliche Verballhornung auf, wenn „Hebammen und Ärzte gemäß neuer Sprachpolitik dazu angehalten sind, künftig statt Muttermilch „Milch vom Menschen” oder „Milch vom stillenden Elternteil“ zu sagen“?
Beinhaltet diese Maßnahme die Implikation, daß Männer auch stillen können? Den Mann würde ich gerne mal sehen.

Sprache unterliegt seit jeher in natürlicher Weise dem Wandel der Zeit.
Gleichberechtigung fordern in allen Ehren – vernünftig zu differenzieren und sich tunlichst nicht lächerlich zu machen, das sollte man dabei vielleicht nicht gänzlich aus den Augen verlieren!

Es gibt viele und gute Gründe, die uns dazu anhalten, weitgehendst Müll zu vermeiden oder wenigstens zu reduzieren. Auch sprachlichen, wenn Sie verstehen, was ich meine.

27.05.2022