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© Theresa Clayton 2015

 

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GESUNDHEIT!

 

Man muß mit seinem Körper pfleglich umgehen und mit seiner Seele und tunlichst alles vermeiden, was in einer heftigen Streßsituation ausarten könnte.

Ein Schock beispielsweise könnte solch eine Streßsituation sein.

Es gäbe allerhand Auslöser für Schockzustände, heftiges Erschrecken sei einer davon, und daß bei einem Schock sofort der Rettungsdienst zu alarmieren sei, sagt der Medizinmann.

 

Ich hätte kurz vor Ostern einen gebraucht, einen Rettungsdienst, der sich in Schockbehandlung auskennt.

Im Laden beim Einkaufen.

Dort habe ich nämlich einen erlitten.

Na ja...., zumindest ordentlich erschrocken habe ich mich.

Aber weit und breit war nichts in Sicht, was einem Rettungsdienst ähnlich gesehen hätte. Nicht mal einen Schnaps hat man unter der Kasse zu stehen gehabt.

Ein Schnäpschen soll ja auch helfen, um sich von einem Schrecken zu erholen.

Die Kassiererin hat mir nämlich für nahezu die gleichen Sachen, die ich ihr auf das Band gelegt habe, eine ziemlich höhere Summe abgeknöpft als vor ein paar Monaten. Und sie hätte sich nirgends vertan!

Da soll man sich nicht erschrecken?

Daß Lieblings Schokoladenosterhase daran schuld gewesen sein soll, kann mir keiner erzählen. Solche großen Osterhasen gibt es nicht.

 

Dann erlitt ich einen Tankstellenschock wegen der Tafel mit der Preisanzeige. Kraftstoffpreise - ohnehin schon jenseits von Gut und Böse, und bei uns obendrein noch 0,08 € der Liter teurer als im Nachbardorf.

Wie manche Leute Tankstellenschocks einstecken können und dann noch in der Lage sind, sonntags und bei Ferienbeginn mit ihren Karossen auf weitgehend zugeparkten Autobahnen stundenlang im Auto zu sitzen, versteh’ ich nicht. Vielleicht sind die irgendwie anders gestrickt als ich.

 

Wenn das so weitergeht, sollte man sich überlegen, direkt hinter den Kassen ein paar Leute vom Roten Kreuz aufzustellen, die einen sofort in Empfang nehmen, wenn einem das Blut aus dem Kopf wegrutscht und die Knie gleich hinterher. Nicht jeder kommt mit einem Kassenzettelschock so ohne weiteres zurecht.

 

Die Situation am häuslichen Briefkasten ist nicht viel anders.

Ich habe beschlossen, daß ich Briefe, die nach einem Kostenvoranschlag für anstehende Zahnsanierungen oder nach Rechnungen aussehen, speziell die von Gas- und Stromlieferanten, künftig in der Notaufnahme unseres Krankenhauses öffnen werde.

Dort steht hoffentlich geeignetes Personal für die erste Hilfe zur Verfügung.

 

Wo man uns dauernd weismacht, daß das Gesundheitsministerium und die Krankenkassen sich um unsere Gesundheit sorgen, finde ich, daß die sich langsam auch mal auf den Weg machen könnten, um mit den Leuten, die diese unnötigen Schockzustände verursachen, ein ernstes Wort zu reden.

Bei der Gelegenheit können sie auch gleich ein paar Selbstgespräche führen!

Sonst seh‘ ich uns alle eines Tages in unserem schönen Krankenhaus liegen, Beine hoch, Kopf unten!

Das wär‘ was - wo Krankenhäuser auch vor dem finanziellen Kollaps stehen und selber zwei-drei Entschreckungsschnäpse oder einen Rettungssanitäter vertragen könnten.