SALATSOSSENSNOBS
Der Sommer ist die Zeit für „SCHNABBELFUTTER“ – eine Wortkreation meiner Mutter, die unseren Enten die äußeren Salatblätter zum Verzehr serviert hat.
Enten „schnabbeln“, das weiß jeder.
Damit es auf Lieblings Speiseplan genügend Schnabbelfutter gibt, wurden meine Erdbeeren vom hohen Hochbeet eine Etage tiefer in das niedrige Hochbeet umgesiedelt und für die Schnecken ein Wegweiser Richtung Komposttonne aufgestellt.
Wenn es gut läuft, müssen wir über eine ziemlich lange Weile Salat essen, bis er einem zum Hals heraushängt, Liebling schon mal mault: „Ewig dieses Grünzeug!“ und mich in die Pflicht bringt, für Abwechslung zu sorgen.
Also köpfe ich die Blüten von Gänseblümchen, Taglilien und Kapizinerkresse und peppe „das ewige Grünzeug“damit auf.
Liebling war begeistert.
Was hat er jetzt gegen in den Salat gezupfelte rosarote Rosenblätter?
Mit einer ausschweifenden Erklärung informiert er mich: „Unpassend!“
Mit der Salatsoße geht’s auch nicht ohne Komplikationen!
Mal ist sie zu sauer, mal zu lahm, mal dies, mal das.
Dabei habe ich bisher immer die gleiche Mischung parat.
Mit dem gleichen Essig.
Alles genau abgezählt, damit es immer gleich schmeckt und Meckereien jeglicher Grundlage entbehren.
Männer sind immer so durcheinander.
Es soll ja tatsächlich Leute geben, die sich fertiger Gemische aus dem „Lebensmittel“-Chemielabor bedienen. Womöglich noch mit getrockneten (!) Kräutern aus der Tüte!
Durchschütteln und rüber über den Salat. Der schreit vor Schreck kurz auf, bricht zusammen, und alle Wiederbelebungsversuche scheitern!
So schmeckt’s dann auch.
Und das, wo es so tolle Essige gibt.
Und wo mitten im Sommer überall frische Kräuter wachsen.
Neuerdings bastel ich mit diversen Essigsorten herum.
Dressings aus Himbeeressig, Orangenessig und nun auch noch aus Feigen-Balsamico - den habe ich wegen des schönen Flakons gekauft.
Leckere Resultate!
Ohne Gemecker.
Bis jetzt.
Aber am besten war die Salatsoße der Großmutter meiner Kinder: frisch gepresster Zitronensaft mit Wasser verdünnt, Salz und Zucker dazu, etwas Maggie, Schnittlauch und Petersilie aus dem Garten untergehoben und das Ganze mit Öl gebunden - fertig.
Krieg ich nicht hin – bei mir schmeckt das nie so wie bei Oma.