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© Theresa Clayton 2015

 

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NASSE FÜßE

 

Anfangs habe ich ab und zu an seinem Rand gesessen und die Beine hineinhängen lassen.

Bis mir mal jemand gesagt hat, dass in Teichen ein merkwürdiges Getier leben würde.

Seither bleiben meine Beine draußen.

Der Rest auch.

Ich schau höchstens von der Gartenschaukel aus in‘s Wasser und den Goldfischen zu, von denen keiner weiß, wie die überhaupt in unseren Teich gekommen sind. Ich habe noch nie Fische gekauft, höchstens zum Mittagessen, die sind aber in der Regel schon hinüber. Vielleicht fehlen unsere goldigen jetzt in einem anderen Teich, allerdings hat der Besitzer dann Pech gehabt, wir behalten alles, was freiwillig zu uns kommt.

 

Wenn man nicht hinein muss, ist ein Gartenteich eine feine Sache. Nachbars Katzen kommen, um dort zu saufen, Vögel nehmen ihr Bad, und im Frühjahr kommen die Kröten um dort zu laichen. In diesem Jahr haben wir 13 Stück gezählt, die es nicht bis in den Teich geschafft haben sondern kurz vor dem Grundstück auf der Straße platt gefahren wurden. Der durchgekommene Rest erfreute sich eines regen Liebeslebens, zumindest ließ die spätere Anzahl der Kaulquappen darauf schließen. Der ganze Teichrand wimmelte davon. Erst wurden es jeden Tag mehr, dann wurden es jeden Tag weniger.

Seit ich weiß, dass sie einen großen Teil ihrer Lebenszeit im Inneren des Teiches zubringen und Kaulquappen fressen, habe ich zu unseren Libellen kein sehr freundliches Verhältnis. Sie müssen davon Wind bekommen haben - wenn sie mich sehen, kommen sie schnurstracks auf mich zugeflogen und schauen mir böse in die Augen.

Wahrscheinlich überlegen sie, wann sie mich dran nehmen.

 

Geklärt ist noch längst nicht, wer von uns wegen diverser Teichreinigungsarbeiten, die man direkt im Wasser erledigen muss, hinein muss in das Gemotsche und Geschmatze, von dem keiner so genau weiß, was einem an den Beinen herumzuzelt. Ob es bloß ein Fisch ist, der sich anschaut, was durch sein Revier stapft oder ein Egel, der einem mindestens die Hälfte des Blutbestandes absaugt oder bloß ein Molch, dem man auf den Schwanz getreten ist.

Nun wütete aber der letzte Hagelsturm, der unser Städtchen heimgesucht hat, auch in unserem Garten. Seither schwimmen große Teile des Schwarzwaldes und die zerfetzten Blätter unserer Seerose im Teich herum. Irgendwer muss das ja irgendwann alles mal herausholen.

Liebling erklärte mir, seine zwei Füße seien ausgesprochen sensibel. Damit könne er nicht durch den Gartenteich waten.

Außerdem fürchte er sich vor Würmern und anderem Monstergetier, das sich für gewöhnlich in solchen Gewässern aufhalten würde. Und wenn sogar Katzen nicht ins Wasser gingen, dann hätte das eine tiefe Bedeutung, die man nicht einfach so vom Tisch wischen könne.

„......????“

Wenn Männer etwas nicht wollen, zetteln sie Diskussionen an, bei denen einem die Haare zu Berge stehen.

Dabei reden wir hier von einem ganz kleinen Gartenteich – Piranhas, die einen bis auf die Knochen abnagen, werden sich da ja wohl noch nicht angesiedelt haben?

 

 

 

„Froschloch“