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© Theresa Clayton 2015

 

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HAUSAUFGABEN

 

Wenn Liebling nicht zu Hause ist, was ja manchmal vorkommt, dann muß ich seine Aufgaben übernehmen.

Uhren aufziehen, Zimmerpflanzen gießen, Fische füttern und so.

 

Uhren aufziehen kann ich nicht leiden.

Nachdem mich irgendwann vor vielen Jahren der Uhrentick heimgesucht hat, ich heute noch nicht an einem bildschönen, alten, preisgünstigen Teil vorbeigehen kann, ohne es zu kaufen, hängt oder steht in nahezu jedem Raum unseres Hauses solch ein Ding herum.

 

Sonntags ist Uhrenaufziehtag.

Von morgens bis abends ist man bloß am Uhren aufziehen und dreht sich dabei einen Wolf ins Handgelenk. Vor allem bei denen mit Westminster-Gong.

Mittags und um Mitternacht schrappt man knapp an einem Gehörschaden vorbei, wenn die alle gleichzeitig bimmeln.

 

Pflanzen gießen geht überhaupt nicht.

Liebling hat die Angewohnheit, in jeden Blumentopf seinen Finger reinzustecken um zu prüfen, ob die Pflanze womöglich kurz vor dem Exitus steht. Das macht er auch in Gaststätten oder bei Leuten, bei denen wir zu Gast sind. Direkt peinlich ist das.

 

In einem Hotelzimmer hat er das Fingerreinstecken jedoch mal vergessen, bevor er die Birkenfeige gegossen hat, weil ihm die so trocken vorkam.
Danach hat er nicht wenig Zeit damit verbracht, den Fußboden wieder trocken zu legen, weil es sich um eine künstliche Pflanze handelte und das Gießwasser von oben nach unten durchmarschierte, und weil es für die Reinigung von Hotelzimmer extra Personal gibt, und weil sich deswegen auch keine Wischmöbse in den Räumlichkeiten befinden! (Mehrzahl von „Wischmob“ weiß ich nicht!)
 

In der Folge seines feuchten Erlebnisses habe ich also den Auftrag erhalten, immer erst den Finger in den Blumentopf reinzustecken und zu prüfen, ob die (echte) Pflanze überhaupt Wasser braucht.

 

MACH ICH NICHT!

 

Das ganze Erdgekrümel versammelt sich unter den Fingernägeln, und man sieht aus wie ein Ferkel.

Ich gieße immer drauf los.

Entweder die Pflanze überleben das oder nicht.

Freund Rüdiger sagt: „Die Pflanzen, die bei uns eingehen, haben es nicht verdient, bei uns zu wachsen!

 

Und dann diese Fische. Die fünf Stück im Teich. Die müssen gefüttert werden.

Frag mich keiner, wieso. In unserem Teich ist so viel los. Wenn die Fische da nichts finden zum Fressen, dann weiß ich auch nicht.

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, also fütter ich die Fische auch noch!

 

Und das geht so: