T
H
E
R
E
S
A

C
L
A
Y
T
O
N
© Theresa Clayton 2015

 

Impressum

Datenschutz

2 Wochen nach der Eiergeschichte nämlich tritt auf eben diesem Parkplatz lächelnd eine Dame auf mich zu und begrüßt mich.
Ich schau sie an und denke,
„ach, das ist ja die Rosi“, über die meine Nachbarin von gegenüber mit mir einen Tag zuvor wegen ihrer Gardinenprobleme gesprochen hat.
Ich rede also immer feste drauflos und erzähle Rosi (!) auf dem Parkplatz, was Nachbarin und ich da alles besprochen hätten, damit die Raffrollos besser hängen und dies und das in Sachen Gardinen. Das Gesicht meines Gegenübers wurde immer länger. Liebling schaute mich an und fragte sich offensichtlich, ob bei mir im Oberstübchen noch alles am richtigen Platz ist.
Irgendwann ging es mir auf „Hier stimmt was nicht!“
Der Fall klärte sich dann dergestalt, daß ich die Dame (die mit Gardinen zu tun hat) einfach verwechselt habe, weil sie dieser anderen Dame, von der ich dachte, sie sei Rosi und die auch mit Gardinen zu tun hat, sehr ähnlich sah.
Wie peinlich ist denn sowas?
Ich habe bis jetzt kein Loch gefunden, welches groß genug ist um hineinzukrabbeln um mich zu schämen.

Ja, und dann gehe ich in den Supermarkt rein und bin wegen dieser Gardinen-Verwechslungs-Geschichte an der Kasse völlig durcheinander mit all den Einkäufen und dem Aufpassen, daß Liebling alles richtig einpackt, also die Eier unten rein in den Korb und nicht auf dem Kopf in die Stofftasche, wo sie sich leicht verquetschen lassen würden, und dann hätte man eine mordsmäßige Sauerei, und daß er sich ein bißchen beeilt, weil da noch mehr Leute hinter mir stehen, und ich inzwischen nervös werde beim Bezahlen und ein langes Gesicht mache, weil der Betrag so hoch ist, bis die Kassiererin, die meinen Zustand scheinbar richtig einschätzt, mich lachend darauf hinweist, daß ich doch noch Bargeld haben wollte, welches natürlich auch auf dem Bon aufgeführt ist und weswegen der Betrag so hoch ist, und daß ich lieber meine Bankkarte noch aus aus dem Bezahldings nehmen solle, sonst würde ich die heute wohl auch noch vergessen.
Die Dame hinter mir war eine von den geduldigen. Sie hatte ihren Spaß und meinte, es gibt Tage, da sollte man einfach zu Hause bleiben und die Tür hinter sich zu machen.
Da bin ich jetzt gelandet.
Ich rate jedem, mir heute auf keinen Fall quer zu kommen. Ich weiß nicht, was sonst noch so alles passiert.
Hätte bloß noch gefehlt, daß ich auf dem Parkplatz mal wieder in ein fremdes Auto eingestiegen wäre und mich gewundert hätte, wieso die Tür offen gestanden hat, wo Liebling doch noch irgendwo auf dem Parkplatz herumstrawanzte und ich sowieso überhaupt keinen Autoschlüssel hatte, um die Tür aufzusperren. Und wieso ein fremder Mann völlig perplex neben besagtem Fahrzeug stand und sich wunderte, was ich in seinem Auto zu suchen hätte.
Echt jetzt: er hätte sich ja auch ein anderes Auto kaufen können und nicht das gleiche Modell wie unseres. Oder er hätte sich einfach nicht direkt neben unseres gestellt. Oder einfach die Türen abgeschlossen. Dann wäre das überhaupt nicht passiert.
Möchte nicht wissen, was Liebling heute im Kopf rumgeht. Er fängt immer mal wieder völlig unmotiviert an zu lachen, wenn er mich anschaut.