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© Theresa Clayton 2015

 

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ENERGIE UND SALZ IM BROT

 

Die erste sogenannte Energiesparlampe hatte ich vor einigen Jahren erworben.

Die verbrauchte ihre komplette Energie auf einen Schlag.

Kaum hatte ich sie in die Fassung gedreht und den Lichtschalter angeknipst, ist sie explodiert und flog in tausend Stücken in der Gegend herum.

Ich habe mich fürchterlich erschreckt (ich weiß nie, ob „erschreckt“ richtig ist oder ob es „erschrocken“ heißen muß), und meine Energie war für den Rest des Tages auch hinüber!

Dass das sparsam sein soll, konnte ich mir nicht vorstellen, verzichtete fortan auf solche Schreckschüsse und kaufte wieder ganz normale Glühbirnen.

 

In der Schublade im Keller liegt eine großzügige Auswahl von ihnen.

Wenn eine ihr Leben ausgehaucht hat, was zuverlässig zwei weitere auf die Idee bringt, sich dem anzuschließen, brauche ich nur an diese Schublade zu gehen und kann sicher sein, dass von der Sorte, die ich gerade brauche, kein einziges Exemplar mehr da ist, weil manche Leute, die in unserem Haus normalerweise Glühbirnen auswechseln und für deren Nachschub zuständig sind, nur immer herausnehmen und nicht wieder nachfüllen.

Ich bin nicht dafür zuständig. Das sei hier mal laut gesagt!

 

Nun will die EU also die Glühbirnen abschaffen und uns auf Energiesparlampen einschwören. Weil die so sparsam seien. Sparsam ja? Vor allen Dingen, wenn die gleich explodieren!?

Ich vermute eher, dass hinter der ganzen EU-Aktion das Streichen des einstigen Paragraphen steckt, der den Krümmungsgrad von Gurken und Bananen vorschrieb. Dadurch sind in Brüssel neue Kapazitäten frei geworden, die von den Experten nun irgendwie ausgefüllt werden müssen.

 

Kürzlich war dort die Rede davon, dass man demnächst dem Bäcker vorschreiben will, wieviel Salz er künftig ins Brot hineinstreuen darf (ich hoffe, die haben noch nicht herausgespitzelt, dass Liebling auch eine Brotbäck ist und auf Salzvorschriften aus Brüssel pfeift).

Wer weiß, wie Brot schmeckt, wenn Menschen, die in ihrem ganzen Leben nix anderes zu tun haben, als sich Vorschriften für andere Leute auszudenken, selber noch kein Brot gebacken und also null Ahnung haben, wie man überhaupt einen Brotteig ansetzt, also daß die entscheiden wollen, wieviel Salz da rein soll.

Wieviel Ahnung die Zuständigkeiten in Brüssel von Energiesparlampen haben, weiß ausserdem auch noch keiner.

Damit dort keine falschen Vorstellungen die Runde machen, wie Energiesparlampen wirklich funktionieren, werde ich demnächst einen Brief hinschicken und ihnen meine explosive Erfahrung von damals mitteilen.

Hoffentlich ziehen sie die richtige Lehre daraus! Naja, wer’s glaubt, wird seelig, aber hoffen darf man, oder?

 

Wer weiß, ob mit diesen „sparsamen“ Leuchtkörpern unter dem Strich wirklich so viel gespart wird wie man uns glauben machen will.

Beim Biodiesel (und nicht nur dort) zum Beispiel gibt jeder der sogenannten Experten ja auch immer nur die Informationen zum Besten, die seine Argumente dafür oder dagegen am besten aussehen lassen.

Liebling ist in solchen Sachen pragmatisch.

Er sagt: „Erzähl nicht herum, dass wir selber Brot backen, mach‘ die Lichter aus, wenn du sie nicht brauchst. Fahr Fahrrad, dann brauchst du keinen Diesel und Biodiesel sowieso nicht!

So!

Könnte man ja nochmal diesen anatolischen Esel zur Diskussion stellen. Wegen des Diesels, meine ich.